Viele Aspekte bestimmen den Klang einer Orgel: die individuelle Akustik der Kirche, die Aufstellung des Instrumentes, die Disposition, die Bau- und Intonationsprinzipien der jeweiligen Orgelbauer, bzw. Restauratoren oder Rekonstrukteure. Für uns heutige Hörer ergeben diese Faktoren ein klangliches Gesamtbild, wobei eine größere Akustik schnell einen wärmeren und gesanglich wirkenden Gesamtklang erzeugt, die trockeneren Räume wie in Waltershausen oder Altenbruch eine sprechenderen, sandigeren und sehr durchhörbaren Klang ergeben. In dieser Klang-Bibliothek sollen charakteristische Registrierungen an den verschiedenen Instrumenten gegenübergestellt werden, um ein Gefühl für die verschiedenen Klangräume zu vermitteln. Ein weiterer Aspekt, nämlich die unterschiedlichen Stimmsysteme fallen schnell ins Ohr. Dabei steht die Lüneburger Orgel mit Ihrer heute gleichschwebenden Stimmung den Instrumenten in Waltershausen und Altenbruch mit einer noch der Mitteltönigkeit verwandten Stimmung weit möglichst gegenüber.
Das ganze Aufnahme-Projekt wird von Tonmeister Markus Heiland vom Stuttgarter Tonstudio Tritonus betreut. Er versucht, bei jeder Orgel möglichst gleiche Parameter für die Klangeinstellung vorzunehmen, um vergleichbare authentische Klangbilder zu dokumentieren. Wir haben darauf verzichtet, auch bei den sehr trockenen Räumen wie Waltershausen künstlichen Hall zu verwenden. Alle Instrumente des Orgel-Landscapes-Projektes können mit Johann Sebastian Bachs eigenen Erfahrungswelten zusammen gebracht werden und führen im Laufe der zehn Aufnahmeprojekte zu einer umfassenden Bibliothek von Bach-Klängen, die hier in exemplarischen Registrierungen nebeneinander gehört können. Den Zustand der Instrumente, die Stimmsysteme und Dispositionen finden Sie auf den Einzelseiten der Instrumente, die detaillierten Registrierungen der Werke befinden sich in den CD-Booklets.